Die Zona Cafetera birgt neben Kaffee noch so einige andere Schätze. Einer dieser Schätze heißt Salento. Das Städtchen liegt eine verschlafene Fahrstunde von Pereira entfernt und liegt malerisch auf und zwischen Hügeln. Hier kann man vor allem zwei Dinge richtig gut tun: sich entspannen und Geld lassen.
Rund um den Hauptplatz Plaza Bolívar mit der Kirche Nuestra Señora del Carmen ist gemütliches Treiben und Sunshine Feeling. Vom Platz geht die Calle Real ab, ein buntes Schmuckstück aus Hinterhöfen, hübschen Häuserfassaden, ungewöhnlich vielen, bemerkenswert abwechslungsreichen Kunsthandswerksgeschäften und netten Restaurants. Wir haben also unseren Schlender-Modus angeschaltet und uns von Soja-Softeisstopp mit Himbeer-Passionsfruchtsoße zu Kaffeepäuschen treiben lassen.
Das Örtchen ist der Startpunkt diverser Ausflüge zu Kaffefarmen und natürlich ins Cocora-Tal, das wir schon vom Bilder googeln ganz malerisch fanden. Unberührte Landschaften und vereinzelte Palmen mitten im Nirgendwo. Der Schlaumeier in uns möchte euch natürlich wissen lassen, dass das die Quindio-Wachspalme ist. Auf dass euch diese Info bei Wer-wird-Millionär irgendwann die 1 Mio. sichert!
In der Tat lohnt sich dieser Tagesausflug sehr. Dazu fragt man sich bei den zahlreichen Jeeps morgens am Hauptplatz durch, steigt ein bis auch der letzte Platz belegt ist (damit meinen wir: zwei Menschen halten sich außen fest, innen 8 Personen, verrückt), lässt sich eine halbe Stunde zum Parkeingang kutschieren, zahlt pro Fahrt 3.400 COP und dann geht’s los. Einen halben Tag wandern – angeblich ein Rundweg – und Natur bestaunen. Der erste Part geht noch an Kuhwiesen und Feldern entlang, immer den Reittouren ausweichend, und mit Blick auf die so angepriesenen Palmen auf den sanften Hügeln. Part Zwei geht in den Nebelwald über Stock, Matsch und Stein und viele Hängebrücken mit der vertrauenserweckenden Aufschrift „solamente para una persona“.
Verschnaufpäuschen im Kolibrihaus bei Kakao und Snack und ganz vielen Kolibris (Eintritt 5.000 COP – völlig überteuert, aber umgerechnet ein Klacks… also Schwamm drüber). Danach ist Lena mit zwei britischen Mädels noch hoch auf den Berg und wir sind – etwas lauffaul – den malerischen Rückweg angetreten. Wieder am Eingang angekommen, wurden wir gleich von einem Jeep abgefangen (fahren nur stündlich und nur bis 17 Uhr), in dem wir uns mit einer kolumbianischen Familie befreundet haben. Wow, mit Abstand die offenherzigste, kommunikativste Nation in ganz Südamerika! Wie komisch, dass Kleindiebstahl hier so omnipräsent ist, denn wenn man die Kolumbianer selbst fragt, finden sie’s total doof für ihr Landesimage und können es nicht nachvollziehen. Irre freundliche Leute, die einem ehrlich das Gefühl vermitteln, willkommen zu sein. Jeder Traveller hat uns auf unseren Reisen empfohlen, unbedingt Kolumbien zu besuchen. Zwischen Außenwahrnehmung und Realität liegen Welten! Trotz gestohlener Kamera und Militärpräsenz würden wir JEDEM nur zu Kolumbien raten. So vielseitig, so schön und so unerwartet!
Wie schön das Valle de Cocora wirklich ist, sehr ihr hier:
Nützliches:
– Jeeps in Valle de Cocora fahren stündlich ab bzw. wenn voll beladen / 3.400 COP p.P. nur Hinweg
– DIE Übernachtung in Salento: La Serrana; im Dreier-Zelt (mit Doppelbett und Einzelbett, abschließbarem Schrank und Stühlen mit fantastischem Sonnenuntergangsausblick) für zusammen 80.000 COP INKLUSIVE leckerem Frühstück!
–> Das Abendessen für 14.000 COP ist ebenfalls der Wahnsinn und unter den besten der ganzen Stadt… La Serrana liegt etwas abgelegen vom Dorf, ca. 25min Spaziergang
– leckere Curries, Pizzas und frz. Gerichte gibt’s im La Casa Eliana (geführt von Franzosen); ab 13.000 COP
– das wohl beste Almuerzo (Mittagessen) in Sachen Preis-Leistungsverhältnis gibt’s im “Rincon del Lucy” in der Calle Real (der süßen Shoppingmeile des Dorfes)
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