Nördliches Patagonien Teil I – Wanderm am Fjord Renihue im Parque Pumalín und „Tranquilo“, wenn mal was nicht klappt

Von Castro mit der Fähre rüber nach Chaitén

Dem vulkangebeuteltem Städtchen von 2008 kann man nur tapfer auf die Schulter klopfen, denn bis dato wussten die Bewohner nicht einmal, dass sich zwischen den Bergen auch ein Vulkan versteckt hielt. Mit einiger Spannung, aber nicht allzu großen Erwartungen stiegen wir also auf die Fähre. Auch dort gibt es selbstverständlich Sitzplätze und Kinofilmbeschallung, ob man nun will oder nicht. Während der eher ruhigen und gemächlichen Überfahrt durften wir uns neben viel Wasser und Bergen auch von „Transformers“, irgendwelchen blutigen Schlachtfilmen und schlechten Nicolas Cage-Filmen berieselen lassen. Theoretisch wären wir auch zu einer humanen Zeit in Chaitén angekommen, hätte der Käpitan nicht eine Durchsage (natürlich in feinstem, unverständlichen Chilenisch-Nuschel-Spanisch) durchgegeben, dass einem Passagier die Jacke und der Rucksack samt Geldbörse an Bord abhanden gekommen sei. Und er keinen vom Schiff lässt bis sich die Gegenstände wieder angefunden haben.

Am Hafen angekommen, hat er seine Warnung wahr gemacht und es durfte keiner gehen. Geschlagene zwei Stunden später ohne jegliche Information, mit Hunger, nun schon vollkommener Dunkelheit, missmutig pfeifenden Passagieren und quengelnden Kindern konnten wir endlich herunter. Die Sachen müssen sich also angefunden haben. Bis zum Stadtzentrum sind es nun noch 10 Minuten Fußweg, aber der Tipp von einem Schiffsmitarbeiter westlich von der Fährabfahrt, nach ca. 5 Minuten, würde sich ein Gratis-Zeltplatz befinden, hat uns umgestimmt. So verbrachten wir die Nacht an einem Ort (natürlich mit Schild „no acampar“, aber egal), der schöner nicht hätte sein können. Auf einer Wiese mit Meerblick und Meeresrauschen als Einschlafmusik. Halbwegs windgeschützt haben wir unseren „Johnny Müller“ aufgebaut, uns kurz am Lagerfeuer der anderen Mitcamper gewärmt und sind relativ früh ins Bett (Corinna hat noch am Lagerfeuer ge-„socialised“).
Am nächsten Morgen dann haben wir unser Zelt abgebaut bei strahlendstem Sonnenschein der ruhigen See zugeschaut und unseren Klassiker aus Brötchen mit Marmelade und kaltem Wasser genossen (ja, die Camping-Ausstattung ist noch ausbaufähig – im nächsten großen Ort holen wir das nach). Dann sind wir die 15 Minuten ins Zentrum gestiefelt mit Sack und Pack und haben uns nebenbei die Reste des Ortes angesehen. Eine Mischung aus beschaulich-schön und abgewrackt-gruselig. Die Busstation war schnell gefunden (die Toilette auch – denn bei Wildcampen war nicht viel außer wenig blickdichtes Gestrüpp).

Die Ticket-Office Lady war eher von der Sorte „gestandene, patzige Krankenschwester“ und hat uns wenig weitergeholfen, ob man nun ein Ticket nach Caleta Gonzalo vorher kaufen müsse oder nicht. Demnach haben wir uns ehre auf gut Glück um 12 uhr in den Bus gesetzt, um in das Prachtstück von einem Park – dem Pumalín Park – zu gelangen. Was dann geschah, war das erste Mal so ein richtiges Hick-Hack mit den Sitzplätzen. Denn natürlich gab es Tickets, die man auch schon vorher hätte kaufen können. Und das hat natürlich auch nicht jeder gewusst, schließlich kann man sich andererseits einfach in die Busse hineinsetzen und es kommt sowieso jemand, der abkassiert und Tickets ausstellt. Der Bus war wirklich proppenvoll. Was wir nicht wussten: der fährt weiter bis nach Puerto Montt, was eine riesige Strecke ist inklusive Fährüberfahrt am Fjord.

Da die Sitzplatzbeschreibung auch so kompliziert im Bus selbst geschrieben war, haben sich alle Leute eine Reihe zu weit nach hinten gesetzt, das hieße, dass der ganze Bus nochmal hätte anhalten müssen zum neusortieren. So hat Björn die 1 1/2 Stunden Ruckelfahrt gestanden, die Mädels hatten Glück und haben irgendwo noch Platz gefunden.

Caleta Gonzalo und der Sendero Cascadas

Die Fahrt dorthin war schon ein Ereignis, weil wir so erst einmal die Dimensionen eines Vulkanausbruchs sehen konnten. Ganze hektargroße Waldstücke waren nichts mehr weiter als fahle, weiß-graue Asche mit Baumstumpen, die nur noch gräuliche Stummel sind. Schon beeindruckend. Weiter in den Tiefen des Parks kommen tolle Bergketten und Flüsse mit so klarem Wasser, dass man auch metertiefe Steine noch brilliant erkennen kann.

In Caleta Gonzalo am Renihue Fjord angekommen, hatten wir zum ersten Mal DEN magischen Moment: Deshalb sind wir hierher gereist. Das ist es! Patagonien! Und dank eines reichen Amis namens Doug Tompkins von der Rodung verschont geblieben, da gänzlich aufgekauft und touristisch hochgepäppelt. Er ist der größte, private Park Chiles und hat zahlreiche Treks, die man machen kann (Auto von Vorteil, aber wenn die Fähren ankommen, könnte sich auch Hitchhiking lohnen oder aber der Bus von/nach Chaiten gabelt einen unterwegs auf).

Einer der Top Trekkings im Park ist der „Sendero Cascadas“, den wir uns für den nächsten Tag vorgenommen haben. Aber erst einmal durften wir den suuuper Zeltplatz „Rio Gonzalo“ bewundern, der mitten über eine Hängebrücke ins grüne Wiesenglück führt. Für schlappe 2500 Pesos die Nacht konnten wir „Johnny Müller“ hier an einem der schönsten Orte aufstellen und die top Bäder (leider wieder nur Kaltwasser) und die Atmosphäre des Ortes genießen. Es gibt einen kleinen Kiosk, der morgens und abends zwei Stunden geöffnet hat (gleich einen kleinen Gaspott, Nudeln, Soße und Krimskrams gekauft) und einen kleinen Wanderweg, der einen direkt zum Fluss bringt. Es ist einfach ein wunderbarer Ort zum Abschalten! Die freundlichen Chilenen links und rechts von uns (die jungen Chilenen haben jetzt auch ihre Haupt-Backpack-Reisezeit) haben uns freundlicherweise Topf und Gaskocher-Aufsatz geborgt und so konnten wir auch bei bestem Wetter etwas leckeres Warmes essen! Ein Traum!

Am nächsten Morgen mit Vogelzwitschern und sich auf- und zuschließenden Zeltreißverschlüssen erwacht, haben wir uns noch mit unserem Brötchen-Marmeladen-Wasser-Frühstück gestärkt und sind den höchst angepriesenen Wanderweg zu den Wasserfällen gestartet. Das Schild besagt „3 Stunden bei normalem Schritt“, aber die Realität sieht je nach Fotolaune und Geschicklichkeit beim Fluss überqueren ganz anders aus. Lieber 5 Stunden einplanen.
Der erste Part führt über Holzwege und Holzbrücken durch den gemäßigten Regenwald und ist noch Level 1, wenn’s nicht geregnet hat. Die Vögel trällern ihre Lieder und es knackt aus jeder Ecke im Gehölz. Part Zwei des weges können wir nur mit einem Nintendo-Spiel vergleichen, wo man versuchen muss je nach Schwierigkeitsgrad das nächste Level zu schaffen und die Punkte nur so hinunterrieseln. Der Weg ist fast völlig mit Steinen überzogen, dicken Wurzeln, wenig Abstützmöglichkeiten und steilen Treppen, die teilweise morsch geworden sind. Volle Konzentration und viel Schwitzen. Aber auch Fun, wenn man’s dann gepackt hat.

Immer im Ohr das Rauschen des Flusses, den man noch überqueren muss und der einem schrittweise immer näher vorkam. Im Übrigen nur bei gutem Wetter machbar, da er sonst unüberquerbar ist. Als wir dachten, der Weg würde enden, weil er ins Fluss-Nirwana führt, war es soweit. Steine-Hopping, glitschiges Abrutschen und zweimal mit den Füßen und Waden baden später, war Björn drüben. Die Mädels haben sich von zwei Chilenen hinter ihnen, die den Weg mit neu angelegten bzw. geworfenen Steinen im Fluss begehbarer gemacht haben, helfen lassen. Und nach und nach haben wir eine kleine Steinkette formiert, sodass auch die Familie kurz hinter uns hinüber konnte.
Part Drei im Mario-Punktesammelspiel ist jetzt der Weg vom Fluss bis zu den Wasserfällen. Wir dachten, nach den Steinen und der Flussüberquerung wird es leichter, aber Pustekuchen. Jetzt war wieder viel Wurzelwerk und – Premiere – steile Holzleitern ohne Stütze angesagt. Und viel bergauf. Als wir dachten, jetzt sind wir da, kommt die letzte Überraschung. Die Wasserfälle sieht man nur, wenn man einen weiteren Fluss überquert. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, robbt man jetzt über Felsen zu einer mäßig befestigten Leiter im Fluss (von einem Seil gehalten), um sich dann mit einem um den Felsen gewickelten Seil zum Flussgeröll abzuseilen und weiter hochzukraxeln zu den wasserfällen. Wir haben es bis aufs Flussgeröll und 45° Blick auf die wasserfälle geschafft, dann war es uns zu rutschig und schwer einsehbar. Aber bis ans Ende geschafft! Jippie! Nun aber noch das ganze Stück zurück. Puh. Was für eine Tour. Den Muskelkater und an Oberschenkeln und Po merken wir jetzt noch. Den Rückweg mussten wir relativ zügig zurücklegen, weil um 17:30 Uhr wohl der letzte Bus des Tages nach Chaiten zurückfuhr, den wir bekommen mussten, um am nächsten Tag unseren einzig möglichen Anschlussbus nach Puyuhuapi zu bekommen.

Endlich am Ausgangspunkt angekommen und noch gut an der Zeit, erzählen uns unsere bereits an der Bushaltestelle wartenden amigos, dass der Bus doch schon 16:30 Uhr von der Fäähre kommt. Im Eiltempo sind wir also zurück zum Zeltplatz, um in 15 Minuten das Zelt abzubauen, die Backpacks zu packen und zu satteln, die Hängebrücke zu überqueren und an der parada (Haltestelle) zu stehen. Die Fähre kam natürlich viel später und wir waren hungrig, verschwitzt und etwas missmutig ob der nicht vorhandenen Ruhepause mit Dusche. Als der Bus dann endlich von der Fähre rollte, konnten wir nicht fassen, dass der Busfahrer uns mit überkreuzten Armen in veto-Position die Mitfahrt verwehrte. Alles voll. Nächste Möglichkeit erst morgen. Da waren wir nun – gestrandet im schönen Caleta Gonzalo.

Nach dem ersten Schock hatten wir noch die letzte Hoffnung, dass uns ein Auto im Mini-Ort noch am selben Tag oder in der Früh mitnehmen könnte. Aber alle Autos waren vollbepackt mit Zeug und Personen. Keine Chance. Also noch eine nacht campen und morgen den ersten Bus (um 12 Uhr) nach Chaitén versuchen. In der Hoffnung, dass der uns diesmal mitnimmt. Den Anschlussbus um 11:30 Uhr hatten wir inzwischen schon abgeschrieben. Wir haben das Beste aus der verkorksten, eiligen Nicht-Abfahrt und unsere Zeltnachbarn haben nicht schlecht gestaunt, als wir wieder zur selben Stelle zurückkehrten. Sich einfach „es una aventura“ sagen und gut ist’s.

Viele Wege führen nach Puyuhuapi

Am nächsten Morgen haben wir also zeitig unser Zelt zusammengepackt, unsere 4 Chileno-Amigos wieder begrüßt, provisorisch noch ein Trampen-Schild mit der Aufschrift „Chaitén“ gebastelt (nicht gebraucht) und auf den versprochenen Bus gewartet. Der entpuppte sich als Minibus, der zwar relativ leer von der Fähre kam, aber erst die nächste abwartete, weil Einheimische Vorrang im Bus hätten und erst dann Touristen mitgenommen werden würden. Das Hoffen hatte sich ausgezahlt und wir waren restlos voll im Bus, all unsere Backpacks in der letzten Sitzreihe aufeinander gestapelt. Was uns beim Hinweg im großen Bus nicht aufgefallen war: Es ist einfach unglaublich staubig auf ungeplasterter, aschiger Straße. Die Bäume links und rechts der Fahrplan waren von grauer Asche überzogen und so auch wir. Zum Schutz hat sich die ganze Bus-Mannschaft in ihre Schlauchschals gehüllt und dadurch geatmet. Ihr hättet unsere Sachen und Backpacks sehen sollen. Zugegraut und eingeäschert. Aber wir waren endlich eine Station weiter. Im für uns ausgestorbenen Nest Chaitén. Und die nächste Busverbindung nach Puyuhuapi frühestens am Freitag.

Es war Mittwoch und wir wenig erpicht darauf länger als nötig dort zu bleiben. Nach diversen Optionen haben wir uns den 4 Chileno-Jungs angeschlossen und das Geld (das wir sonst in eine weitere Übernachtung in Chaitén gesteckt hätten) lieber in Busgeld nach Fuateleufu gesteckt, um von dort ebenfalls Freitag nach Puyuhuapi zu fahren. Ein Umweg von mehr als 200km (schaut euch das mal auf der Karte an – statt weiter südlich sind wir ab einem bestimmten Punkt gen Osten gefahren).

Ein Tag in Chaitén oder „Wie uns die ‚Bank Hollandia‘ aus dem Schlamassel holt“

Nach der Aktion wollten wir uns mal wieder den Luxus eines Bettes und Warmwasser gönnen. Also sind wir in der fast einzig existierenden Hostal/Hospedaje gelandet, die der Ort zu bieten hatte. Für preisintensive 10.000 Pesos p.P. haben wir uns – das erste Mal! – ein Doppelzimmer und Einzelzimmer gegönnt. Nicht abschließbar, aber das Bad hatte tatsächlich Warmwasser und der Ort gutes Wifi. Super zum Kräfte auftanken nach dem Trekking. Und irgendwie war der Ort auch ein Nest für Deutschsprachige. An der Straßenecke stand ein ausgebauter Bus, der Kuchen, completos und Kaffee angeboten hat – gerade seit 2 Wochen frisch eröffnet. Und einmal hingesetzt, klang aus allen Ecken Deutsch jeden Dialekts (Schweiz, Deutschland, Holland-Deutsch). Die Inhaberin, ebenfalls eine junge, ausgewanderte Deutsche aus Bonn namens Lotta, hat den Food Bus namends „Natour“ eigenhändig mit ihrem Mann Tommy, einem Chilenen, aufgepimpt und hofft nun auf Gäste. Ihre Kuchen waren auf jeden Fall ein Gedicht! Was uns nach dem Schlemmfest im Bus – warum auch immer – erst dann aufgefallen ist, war die gähnende Leere in unserer Geldbörse. Corinna war nach dem Bezahlen der Unterkunft blank und wir hätten sie locker noch so mit stemmen können, wenn denn die einzige Bank im Ort (Banco Estado) uns nicht die Geldscheine verwehrt hätte. Da saßen wir nun mit 16.000 Pesos (ca. 22€) und keiner Aussicht auf Bares bis Coyhaique (die Station NACH Puyuhuapi. Man sagte uns, dass es bis dahin auch nur kleine Nester mit max. einer Banco Estado gäbe – das hat sich bewahrheitet). Unsere kleinen Lebensretter waren ein holländisches Pärchen, die uns völlig frei von Pflichtgefühl angeboten haben, Geld zu borgen; die „Bank Hollandia“, wie sie es scherzhaft bezeichnet haben. Mit unseren überfreundlichen Adoptiveltern Wilma und Jaap hatten wir dann noch einen fantastischen Abend bei Wein und guten Gesprächen (Wilma war Kinderkrankenschwester und hat sich viele Jahre lang in einem Krankenhaus mit Geburtsklinik auf Indonesien engagiert!), der dann Mitternacht endete.

Anstatt aber ins Bett zu gehen, hat uns der junge Hostal-Chef Jean (erst 24 Jahre alt!) mit seinen zwei Amigos auf einen Piscola und Grillfleisch eingeladen. Kiloweise Huhn, Rind und Fisch kam auf die offene Flamme, das erst gegen 2 Uhr morgens fertig war. Wir waren schon völlig übermüdet und angesäuselt von dem unerwarteten Alkoholrausch. Dementsprechend ging es uns dann am nächsten Morgen. Björn mit einem Kater der seinesgleichen sucht und Maike mit schwachem Magen. Also nur Wasser, Tee und Brötchen. Die Fahrt nach Futaleufu sollte bereits um 11:30 Uhr losgehen. Nicht viel Zeit, um uns zwei übergebens- und durchfallfest zu bekommen.

Ein paar Tabletten später saßen wir blass und flau im Bus, haben uns von Jaap und Wilma verabschiedet und bedankt für den 100.000 Vorschuss, ohne den wir die restliche Reise finanziell nicht gepackt hätten.
Lasst uns nicht von der Busfahrt sprechen. Wir haben sie überlebt. Das ist alles. Und das alles bei traumhafter Kulisse! Man wollte gar nicht einschlafen, weil einen die Landschaft so aus den Socken gehauen hat! Leider nur hat man im Minibus wirklich jede Kurve und jeden Stein mitgefühlt auf dem holprigen Weg. Was waren wir froh in Futaleufu angekommen zu sein!

Eine Nacht in Futaleufu

Das Örtchen ist winzig, hat einen ähnlichen Charme wie Pucón, nur in noch atemberaubender Bergkulisse. Bekannt ist der Ort jedoch landesweit für seine Rafting-Möglichkeiten auf dem gleichnamigen Fluss. Das Wasser ist minzgrün und in der ganzen Stadt sieht man Pick-ups mit Schlauchbooten auf dem Dach herumfahren. Wir haben in einer für Camper ausgebauten Obstwiese gezeltet und Johnny Müller unter einem Pflaumenbaum aufgestellt. Die Besitzer waren etwas schräg drauf – keine Ahnung, ob es Sitte ist, zwei Preise fürs Camping zu nehmen, nur, weil man warm duschen möchte – aber denen wollten wir es nicht gönnen. Am kleinen Plaza haben wir dann – und das war schon Luxus, weil warmes Essen – die größtmögliche Portion Papas fritas (Pommes) bestellt, was Björn nach der Fahrt gestärkt, die Magen-Sache bei Maike aber eher verschlimmert hat. Die Nacht war OK, aber unkomfortabel, da: viele Ohrenkneifer, unebener Boden überall und Stroh in jedem Kleidungsstück. Gut, solche Nächte gibt es halt. Die größte Sorge war eher, den schrecklichen Weg wieder zurück zu müssen, um dann wieder gen Süden zu fahren. Aber die Minibusfahrt blieb aus, denn für den Wahnsinnspreis von 15.000 Pesos p.P. haben wir wenigstens auch einen großen Bus mit Toilette, Klimaanlage und tüchtigen Reifen bekommen. Die Fahrt konnten wir also vollends genießen (Hörtipp: „Sanft und sorgfältig“ mit Jan Böhmermann und Olli Schulz – da genießt sich das Panorama gleich noch mehr :-)).

Die letzten 1 1/2 Stunden auf der Carretera Austral waren abenteuerlich, denn voller schmaler, waghalsiger Baustellen. Teilweise wollten wir gar nicht hinsehen wie der Busfahrer sich und uns da herausnavigiert. Abhang zu einen, Felswand zur anderen, vorbei an Trucks. Aber die Fahrt nach Puyuhuapi hat sich gelohnt! Auf zu Teil II unser Nordpatagonien-Tour!