Da wir in so kurzer Zeit von Mindo gar nicht genug bekommen konnten (siehe Ziplining und Schokotour), gibt’s jetzt noch eine Ladung geballtes Schmetterlingwissen obendrauf. Für 6 USD pro Nase kann man von Mindo entweder einen entspannten Spaziergang zur Schmetterlingsfarm machen oder aber lässt sich one way mit einem Privatauto a.k.a. Taxi hintuckern. Da Schmetterlinge äußerst sonnenhungrige Tierchen sind, lohnt sich eine solche Tour nur, wenn die Sonne scheint. Am besten morgens zwischen 10 und 11 Uhr, da sind sie am aktivsten.
Kaum angekommen, flatterten auch schon hunderte Falter in allen Größen und Farben um uns herum und unser Guide hat uns vom Ei bis zum Tod alles genau erklärt.

1. Fortpflanzung & Eier legen
2. Ca. 2 Monate später wird ein Räupchen daraus (futtern fleißig Blätter, damit sie groß und stark werden… die können bis zu 15cm lang werden!)
3. Nun ab in den Kokon! Die Transformation beginnt! Der Kopf teilt sich in zwei Hälften (igitt), sie verlieren Haut und Beine – dauert in etwa 15 Tage für die kleinen Schmetterlinge und 25 Tage für die großen.
4. Die Geburt steht bevor! Der Schmetterling drückt mit Kopf und Beinchen die Kokonschale auf. Das ganze Prozedere dauert nur etwa 2 Minuten. Es folgen Kopf, Rumpf und am schwierigsten: die Flügel. Am Anfang ist die Bauchdecke noch ganz angeschwollen, da der Bauch voll von Fluid ist, der gleich nach der Geburt heraustropft. Einmal geschlüpft, klammern sie sich noch etwa 3 Stunden am Kokon, denn es braucht noch ca. 10 Minuten zur vollen Entfaltung der Flügel und dann noch 3 Stunden, um die Flügel zu trocknen. Danach kann das süße Leben genossen werden! Leider dauert das nur ca. 1 Monat, dann sterben sie schon wieder (erkennt man daran, dass die Flügel kaputtgehen und sie nicht mehr flattern können… sie sind einfach zu schwach).

Wir waren völlig fasziniert von den Mariposas und haben es uns nicht nehmen lassen, die kleinen Falter mit Bananenstampf zu füttern. Das ist schon ein irres Gefühl, wenn der Falter mit seinem Rüssel auf der Haut nach leckerer, süßer Banane herumfühlt. Kitzlige Angelegenheit. Und so schnell wird man sie nicht wieder los. 🙂
Auch die Kokons haben es uns angetan: Mutter Natur ist schon irre! Da gibt es wirklich goldglänzende Kokons und welche, die aussehen wie Blätter oder Edelsteine!

Der Ausflug hat sich trotz verhältnismäßig hohem Preis total gelohnt. Wann kommt der nächste Wandertag, bitte?!

Und hier nochmal die einzelnen Phasen der Geburt:

Ach, um das eigentliche Highlight nicht zu vergessen: Mindo ist voller Kolibris! Die surren überall an jeder knalligfarbigen Blüte vorbei oder schlecken Zuckerwasser aus Blütennäpfen. Wie süß sind die denn, bitte?

Und hier noch das Video von unserem Wándertag: