Auf Tuchfühlung mit den Portenos: „Barrios“ entdecken

Schon seit Wochen fieberten wir voller Vorfreude und Respekt unserer ersten Megastadt mit sage und schreibe zwölf Millionen Einwohnern entdecken. Von Buenos Aires kannten wir im Vorfeld, um ehrlich zu sein, nicht viel außer dem Obelisk-Wahrzeichen und dass „BA“ eine Hafenstadt ist.

Wir sind also angereist, um endlich mehr zu erfahren – hatten wir doch in den Tagen zuvor in einem Hostel das Buch „Ein Jahr in Buenos Aires“ von Lisa Franz entdeckt, das wir noch fix verschlungen haben (Lektüre jedoch eher mäßig bis stellenweise unsympathisch – lieber bessere Alternativen suchen, wer mehr Wert auf Politik- und Architekturhintergrund der krisengeplagten Portenos statt auf Kunst- und Tangogesäusel legt).

Wir sind also mit großen Erwartungen dem Sonnenuntergang die 6 Stunden von Mar de Plata Richtung Großstadt entgegen gefahren und wurden etwas ernüchtert am wirklich exorbitant riesigen und eher schäbigen Busbahnhof ausgespuckt. Corinna, die schon Buenos Aires-erprobt war von ihrem ersten Besuch fünf Monate zuvor und eher wenig begeistert von Stadt und Leuten war, wusste um den wenig verlockenden Spaziergang zur „Subte“, der U-Bahn, der etwa 30 Minuten bei vollem Gepäck vom Bahnhof bedeutete.

Also lieber gleich ins Taxi und direkt zum Hostel. Gesagt – getan. Nur das Klingelschild hat das Rayuela Hostel im Tangoviertel San Telmo als solches verraten. Nach etwas Türklingel-Buzzer-Wirrwarr (nur mit vierstelligem Code und Magnetschlüssel zu öffnen) kamen wir dann im zweiten Stock des Apartment-Lookalike-Hostels an und checkten in unser 8er Mehrbettzimmer ein (natürlich – wie immer – mit einem Schnarcher!). Das Hostel war klein und beschaulich, mit toller Küche und nettem Aufenthaltsraum und Wohnzimmer mit Billiardtisch und sehr hilfsbereitem Personal. Auch das Frühstück am Tag danach war für argentinische Verhältnisse in Ordnung: Cornflakes, Milch, Saftkonzentrat, Orangen, Dulce de Leche (Karamellcreme) und Toast bzw. klebrig-süße Croissants.

Nur leider, leider hatte das Rayuela ein massives Problem, das wir am eigenen Körper nachts um zwei Uhr feststellen durften: unzählige, übers Kopfkissen und Bett und an Wänden krabbelnde Bettwanzen in XXL-Größe! Getroffen hat neben einem Amerikaner nur Maike noch massiv… nach nur zwei Stunden Schlaf und mulmigen Kratzgefühl bereits nach einigen Minuten sind alle panisch aufgewacht, haben ihre Backpacks und weitere Habseligkeiten sofort aus dem Zimmer getragen, die getragene Wäsche unter Quarantäne gestellt und unter die Dusche gesprungen. Die arme Rezeptionistin aus Kolumbien, die wir im Privat-Stockwerk darüber wecken mussten, hat nachts versucht uns eine Alternative zu buchen, aber nichts war zu machen.

Alles vollends ausgebucht, da der letzte Tag des Lollapalooza Festivals in BA stattfand. Also war die einzige Möglichkeit in der Privatbude der Kolumbianerin im TV-Raum auf dem Boden im Schlafsack und den Sesseln zu pennen. Hundemüde und mit mäßig-euphorischem Gefühl über unseren schlechten Start in Buenos Aires haben wir es uns so gut es eben ging auf der Isomatte bequem gemacht. Das Ausmaß der nächtlichen Bettwanzen-Bisse bekam Maike dann am nächsten Morgen zu spüren. Dicke Beulen im Gesicht, an Hals und Rücken, entsetzliches Jucken und immer die Angst, die Viecher am eigenem Leib mitgeschleppt zu haben, haben allen nicht gerade den Start ins aufregende Treiben der Stadt versüßt. Etwas geknickt haben wir also so schnell es ging das Hostel verlassen, sind drei Blöcke weiter im Portal del Sur-Hostel eingecheckt und haben unsere Wäsche waschen lassen. Das Hostel war im Vergleich zum Rayuela Hostel riesig, über mehrere Stockwerke, mit Abendprogramm an jedem Tag (immer montags mit gratis Tangostunde, wer Interesse daran hat) und schicker Dachterrasse für Frühstück, Drinks an der Bar und Internet. Eine gute, zweite Wahl – diesmal im 4er-Dorm mit privatem Bad und ohne Zusatz-Insekten.

Und wen haben wir auf der gleichen Etage wieder entdeckt? Unseren sächsischen Sport-Geo-Lehrer Jürgen aus El Bolsón, der sich schon eine Woche lang im Tango tanzen probiert hat (wer erfahren möchte wie er sich dabei angestellt hat, schaut hier vorbei: Lehrerweltreise.de. Jürgen hat sich uns dann für den restlichen Tag angeschlossen, da auch er mit der Stadt so sein räuberisches Hühnchen zu rupfen hatte. Den Tag zuvor schien er nämlich echt Glück gehabt zu haben, nicht in eine Prügelei mit Raubüberfall verwickelt worden zu sein. Die Tricks der Räuber sind teilweise wirklich perfide: Eine gängige Methode ist dem Touristen ein übel riechendes und genauso aussehendes „Vogelkacke“-Imitat quer über den Rücken und die Klamotten zu kippen, um dem hilflosen Touri eine Ecke weiter Hilfe anzubieten, seine Sachen zu säubern, wobei beim versuchten Reinigen jede Tasche genau auf Wertgegenstände untersucht wird. Also lieber gleich wegrennen, wenn einem sowas passiert.

San Telmo: Tangowelten und Markttreiben

Mit uns als „Begleitschutz“ haben wir uns auf den berühmten, kunterbunten Markt in San Telmo begeben; in der Defensa gelegen und gefühlt kilometerlang. So einen irre großen Markt mit sooo viel Vielfalt haben wir noch nicht erlebt. Wäre es nicht das erste Drittel unserer Reise gewesen, sondern wie bei Corinna das Ende der Reise, hätten wir uns massivst mit den tollsten Souvenirs eingedeckt. So aber haben wir das Schlendern und die Farbpracht genossen, die Musik, die Straßenkünstler, die Gerüche, die warme Sonne… Am Ende an der Plaza Dorrego angekommen, sind wir abschließend noch über den Antiquitätenmarkt spaziert und haben uns die Open Air-Tangovorführungen angeschaut. Ja, vielleicht etwas touristisch, aber genau die Form der Entschädigung, die wir von der Horrornacht brauchten. Nach Ende unserer mehr als dreistündigen Trödeltour waren wir noch in der Pasaje de la Defensa im oberen Stock Ingwer-Minz-Limo und Mate trinken.
Ziemlich glücklich, aber geschafft haben wir den Abend dann mit Wäsche anholen, neuer Hostelsuche und Essen gehen verbracht; letzteres war leider ein (zwar halbwegs preiswerter) Totalflopp, über den es sich überhaupt nicht zu schreiben lohnt.

Puerto Madero: Architektonisch kühle Hafengegend

Das jüngste Barrio der Stadt hatten wir – zugegeben notgedrungen – für den nächsten Tag auf dem Plan stehen, da die Free Tour um 10:30 Uhr am Obelisken im Stadtzentrum einfach nicht stattfand. Im Internet haben wir den Grund dafür schnell entdeckt: Werden wegen Sommerpause nicht mehr angeboten… Das muss man sich mal vorstellen: Es sind sonnige 25°C, bestes Sightseeingwetter also und noch massig Touristen in der Stadt und die machen den Laden dicht. Irgendwie wieder typisch für Argentinien, wo alles immer dreimal komplizierter ist als es sein muss. Ein Gefühl für Dienstleistung und optimierte Arbeitsprozesse wird man hier nicht finden. Das fängt schon an den endlosen Warteschlangen im Supermarkt an und macht auch vorm „Nummern ziehen“ in der Bäckerei nicht halt. Der wahrgewordene Albtraum für Ungeduldige und Effizienz-Befürworter.

Wieder mit Jürgen im Schlepptau sind wir also ins renovierte Hafenviertel, den „Landungsbrücken“ von BA sozusagen, um teure Lofts und Hotels zu bestauen. An Río de la Plata entlang haben wir dann noch einen Abstecher ins kostenlose Reserva Ecológica Costanera Sur gemacht, das mitten in der Stadt gelegen eine kleine grüne Auszeit für alle Portenos ist. Das Naturschutzgebiet ist 350 Hektar großes Flachland am Ufer des Río de la Plata, östlich von Puerto Madero. Zwischen Pampasgras, Gezirpe und Vogelzwitschern lässt es sich ganz wunderbar laufen (auch Fahrradverleih möglich) und den Hauptstädtern beim Mate trinken zusehen. Denn hier rennt jeder Zweite mit Thermoskanne und seinem Mate herum, wenn er oder sie auch sonst nichts beihat. Das Gebiet gibt es noch gar nicht so lange und – wer hätte das gedacht – ist eigentlich ein Haufen Schutt: Entstanden in den 1970ern im Zuge des Schnellstraßenbaus, wo die Bauverantwortlichen nicht wussten wohin mit dem abgerissenen Häuserbauschutt. Also alles in den Fluss damit; klaro, wohin auch sonst? Aber die Natur holt sich ja bekanntlich alles zurück. So entstand mit der Zeit festes Land, das wohl laut Wikipedia „in seiner Biodiversität beispielhaft für die argentinische Pampa“ sei.

Recoleta: Europäische Baupracht und Evita Friedhof

Am späten Nachmittag hieß es dann auch schon wieder auschecken und umziehen, denn wir wollten unbedingt noch die anderen Viertel, barrios genannt, entdecken. Noch eben von Jürgen und seinem Reisebuddy Hans aus Bayern verabschiedet und schon mit dem Taxi (zu dritt einfach so günstig!) mit Sack und Pack ins Reina Madre Hostel, das wieder nur durch ein kleines Schildchen in einer Straße mit Pariser Flair zu erkennen war. Und da war er endlich, der Wohlfühlfaktor: Top Hostel mit schönem Aufenthaltsbereich, entspanntem und super hilfsbereitem Hostelpapa, begrünter Dachterrasse, französischen Balkon und super sauberer Küche, tadellosen Zimmern und Bädern. Den Abend haben wir ruhig angehen lassen und nur noch die nächste Apotheke abgeklappert, um Corinna ein Halswehmittelchen zu holen (fiese Erkältung kurz vor Heimflug) und Maike eine cortisonhaltige Salbe gegen die buckelwalartigen Dellen und Beulen quer im Gesicht zu holen (deswegen werdet ihr auch wenig Fotos mit Maike finden – Quasimodo wollte nicht mit Hamsterbacken und Kugelstirn abgelichtet werden).

Am nächsten Tag ging’s für uns erholt erst einmal zum nächsten Eisladen, denn unser Lieblingsschokoladengeschäft mit Eisdiele „Rapanui“ aus Bariloche hat doch tatsächlich eine kleine Schwester in der Arenales in Buenos Aires. Leider wirklich nur die „kleine“ Schwester: Die Riesenauswahl haben wir hier nicht wiederfinden können und ja, es stimmt, die Portenos sind mürrisch und das absolute Gegenteil von „Der Kunde ist König“. Die zwei Eiskugeln waren trotz horrendem Preis von 44 ARS (4,40€!) eher klein ausgefallen, aber der Geschmack war ähnlich fantastisch wie in Bariloche (unbedingt Gianduia probieren!).

Auf dem Weg zur gratis Top-Attraktion des Viertels, dem Friedhof von Recoleta, sind wir an europäisch anmutenden Gebäuden und baumgesäumten Straßen entlang gegangen und wollten uns so gar nicht wie in Südamerika fühlen. Noch dazu mit einer leergefegten Stadt ohne viel Verkehr, sind wir doch günstig über zwei Feiertage hinweg in die Stadt gereist. Entspannte Gelassenheit wohin das Auge blickt.

Im Cementerio de la Recoleta liegt unter anderem auch Evita Perón im Familiengrab ihrer Eltern, der Duarte-Familie, begraben. Übrigens sechs Meter und mit Stahlplatte getrennt unter ihren Familienmitgliedern, weil Grabschändung befürchtet wurde (die namentliche Nennung und das Sympathisieren mit den Peróns war nämlich in den 70ern zeitweise verboten, weshalb Juan Perón ins Exil musste und die Überreste seiner bereits verstorbenen Ehefrau (mit nur 33 Jahren an Gebärmutterhalskrebs!) erst nach Mailand, dann nach Madrid verschifft wurden. Ansonsten findet sich auf dem Cementerio so ziemlich jeder berühmte oder reiche Argentinier in seinem protzig-schönen Mausoleum wieder. Frühere Präsidenten, Militärhelden oder auch einflussreiche Leute aus der Oberschicht. Wirklich einen Besuch wert und vergleichsweise klein – den Touriführer für 20 ARS, den man am Eingang angeboten bekommt, braucht man nicht. Da, wo viele Leute stehen, liegt wer Wichtiges begraben. So einfach ist das. Und verlieren kann man sich auch nicht wirklich. Außerdem haben so viele Leute einen dieser Mini-Faltguides, die man locker nach dem Weg fragen könnte für den Fall der Fälle.

Abends haben wir dann noch das „Abasto Shopping Center“ erkundet, das sich trotz Feiertagen prall gefüllt über Menschenmassen freuen konnte. Die Hoffnung auf ein günstiges Shirt (wohl doch zu sparsam gepackt) schwand sofort bei normalen Preisen von 18-23€. Es wurde also nur Window Shopping und ein Einkauf im riesigen Coto Supermercado, wo auch Corinna noch ein paar letzte Mitbringsel für die Familie erstehen konnte.

Palermo: Das Prenzlberg-Kreuzberg

Was so schön in Recoleta anfing, zieht sich weiter Richtung Palermo, das sich passenderweise in „Soho“, „Viejo“ und „Hollywood“ einteilt. Wir sind viel, viel gelaufen an diesem Tag, u.a. mit einem Abstecher in den Parque Tres de Febrero, der schon im Stadtteil Palermo liegt. Hierhin kommen die Großstädter, um zu entspannen. Denn hier gibt es zahlreiche Unterparks, die mal gratis, mal kostenpflichtig sind: u.a. der Zoo (super verrückt: hier kann man die wilden Tiere wie Tiger und Löwen anfassen; die Beweisbilder hat uns ein Brasilianer auf seinem Handy gezeigt; aber mit 400 ARS ziemlich teuer), der Japanische Garten, der Rosengarten (gratis; da waren wir natürlich; super zum Inline Skaten, Tretboot und Fahrrad fahren) und der Botanische Garten.

Palermo selbst ist DIE Ausgehmeile. Hier reihen sich die hippen Restaurants an die schicken Boutiquen und das alles erinnert ein bisschen an einen Mix aus Prenzlauer Berg und Kreuzberg. Bunt, voller Street Art, entspannt entschleunigt und trotzdem trubelig. Uns hat’s gut gefallen, obwohl es natürlich nicht ansatzweise das reale Leben der Portenos darstellt. Da sind die Straßen nicht so schick (als Kontrastprogramm mal durch San Telmo laufen, das eher ein Arbeiterviertel ist). Wir waren hier zweimal nett essen. Einmal im „Burger Joint“: nettes Personal, immer volle Hütte, gute Burger mit Pommes und wahlweise Getränk, ein shabby-chic Schuppen mit bekrakelten Wänden, Che-Postern und allem, was dazu gehört. Nicht wie wir den Veggieburger bestellen; egal wie gut der Schuppen ist, die Argentinier wollen einfach nicht liebevoll Fleischloses zubereiten. Seid lieber flexitarisch und lasst euch den Klassiker mit viel Bife auf den Aluteller hauen. Wer’s wirklich vegan-vegetarisch oder sogar rohköstlich will, ist ein paar Ecken weiter im „Buenos Aires Verde“ wunderbar aufgehoben. Wir hatten uns für 99 ARS einen Qunioa-Gemüse-Wokgericht, einen Power Drink mit Maca und Polen (Pollen) geteilt und einen super Hagebuttentee mit Hummus und Brot und nem kräftigen Espresso dazu bekommen. Lohnt sich sehr! Tagsüber wie abends eine tolle Ecke mit schönen, ausgefallenen, wenn auch unbezahlbaren Shops.

La Boca: „La Bombonera“-Stadion und la Camineta

Der nächste Tag startete leicht verregnet, aber ein neues Viertel stand auf unserer Must-See-Liste: La Boca. Wie praktisch für Björn und Corinna, dass dort auch das Stadion von Boca Junior steht. Also lässt sich das Viertel prima mit einer geführten Tour durchs Fußballstadion des argentinischen Erstligisten verbinden. Und Maike hat sich einen Ruck gegeben und hat so viel Begeisterung aufgetrieben wie sie finden konnte. Mit 110 ARS p.P. weniger in den Taschen und Tickets für Führung + Museum in den Händen, haben wir uns die Geschichte des Klubs angelesen und die Trophäen bestaunt.

Kurz zur Story: Der Name „La Bombonera“ heißt zu deutsch „Die Pralinenschachtel“ und leitet sich von der rechteckigen Form des Stadions ab. Aufgrund von Platzmangel beim Bau ging’s für das Stadion steil in die Höhe mit vielen Balkonen, die natürlich allesamt VIP-Kabinen sind. Und Leute, die mögen ihre Gästemannschaften und die dazugehörigen Fans wirklich üüüberhaupt nicht. Hier ein paar Beispiele warum: Es gibt eine spärliche, gänzlich unkomfortable Tribüne für Gäste, die als einzige IMMER komplett auf der Sonnenseite liegt. An Toiletten wurde für die Gäste erst gar nicht gedacht. Und Verpflegung und Getränke werden den bösen Gegnern nicht angeboten. Damit auch die Gastmannschaft sich bloß nicht wohl fühlt, wurden ihre Kabinen direkt unter die Boca-Fantribünen errichtet. Die lassen es sich natürlich nicht nehmen und stampfen den Boden, was das Zeug hält und brüllen martialisch dazu. Dazu muss man wissen, dass die Architektur des Stadions als Verstärker für die Gesänge der Fans dient, die man an Spielabenden in ganz La Boca hören kann. Die Akustik von La Bombonera soll so eine besonders einschüchternde Wirkung auf die Gästemannschaften haben. Fies, oder? Diego Maradona, dem als einziger Spieler Teile des Stadions gehören, hat selbstverständlich einen besonderen Stellenwert in der Klubgeschichte. Er hat seine VIP-Tribüne schon für die nächsten 15 Jahre im Voraus bezahlt, weshalb er auch als Einziger ein Anrecht auf einen Kühlschrank mit Drinks hat. Reich muss man sein. Und exzentrisch genug. Oh, und noch kurz zu den Kabinen: Luxus pur im Vergleich zu den spärlichen Tribünenverhältnissen für die Fans. Da sind doch tatsächlich Flatscreens, Ledersessel und schicke Bäder drin… Wenn wir uns da die Kabinen der Dortmunder Fußballmannschaft ins Gedächtnis rufen, wo der Raum nur aus Holzbank in feinstem Grau in Grau bestand, schon ein echter Unterschied (jaaa, natürlich haben wir den Jungs-Kram auch schon in Städten wie Dortmund oder Manchester gemacht).

Wer als Touri Karten für ein Match haben will, braucht starke Nerven und ein dickes Portmonee. Denn bei einem Heimspiel gibt eigentlich die Regel, dass keine gegnerischen Fans erlaubt sind, da es in der Geschichte wohl immer zu viele Ausschreitungen gab. Nun gibt es ja aber die gegnerischen Fantribünen? Es muss also theoretisch möglich sein, ein Spiel zu besuchen. Sehr diffus alles. Touranbieter, die einem vom Hotel abholen, gibt es zwar, knüpfen einem aber vergleichweise das Dreifache vom Onlinepreis ab. Online kann man jedoch keine Tickets kaufen, da man eine argentische Steuernummer braucht. Boah, da vergeht einem die Lust (Bustickets online buchen, ist ein ähnliches Dilemma. Das soll mal einer verstehen!)

Ach, und einen Funny Fact zur Farbe des Klubs haben wir noch: Der ist nämlich nur blau-gelb, weil der erste Fußballpräsident und Klubgründer gesagt hat, dass der Klub die Farben des ersten Schiffes, das in den Hafen von Buenos Aires einläuft, haben soll. Und dieses Schiff kam aus? Richtig, Schweden!

Nach der informativen Tour ging es für uns weiter durch la Boca, das – wie auch San Telmo – ein Arbeiterviertel ist (und nachmittags/abends abseits der touristischen Pfade auch nicht sonderlich sicher). Fast schon Kultstatus hat la Boca (die „Mündung“) jedoch durch seine bunten Wellblechhäuschen. Gegründet von Italienern aus Genua ist das Highlight heute die besagten Fassaden-Farbbomben im „Caminito“, also in dem „Fußgänger-Wegchen“. Wir wussten schon, dass es touristisch werden würde, aber das typisch südländische Angequatscht-Werden á la „Lunch. Want lunch?“, „A coffee maybe?“ oder „Where are you from? Want a tango picture. Let’s take a picture!“ ist dann doch einfach zu viel des Guten. Touristenabzocke lauert an jeder Ecke.

Also einfach durchschlendern und ein paar beruhigtere Straßenecken weiter in der nächsten Panaderia eine torta con papas oder warme empadanas essen, so wie wir es dann gemacht haben. Letztere sind unsere Leibspeise und unser Retter vor dem sicheren Verhungern, denn wer kann es sich schon leisten täglich auswärts zu Mittag und Abend zu essen? Apropos, da wären wir beim Abendessen. Nach unserer Tour wollten wir uns nämlich genau das gönnen. Schließlich war es Corinna letzter Abend auf dem amerikanischen Kontinent! Sie hat noch ihre Bekanntschaft aus Ecuador hinzugeholt, die sie fast am Anfang ihrer Reise auf einer Fähre kennengelernt hat, und nach einigen Straßen und Optionen sind wir direkt im Restaurant neben unserem Hostel gelandet. Was für ein Glücksgriff! Das „Cilantro“ ist nicht nur günstig, sondern bietet auch mal eine echte Alternative zu Pommes auf Fleisch und den unzähligen Pizzerias. Wir haben ein kunterbuntes Menü aus Sushi, Hühnchen in Kokos-Erdnusssoße auf Reis, Rind mit Cherrytomaten-Rucola-Salat und Gemüse-Nudelpfanne mit Nachos als Vorspeise gegessen und leckere Limonen-Minz-Limo getrunken. Ein fantastischer Abschluss und eine tolle, neue Bekanntschaft!

Hundemüde sind wir dann hoch in unser Pariser Hosteldouble, um in unserem 4er Dorm den Neuankömmling Micha zu begrüßen, ein Wahlberliner aus Alt-Treptow, der einen 28-Stunden-Busritt vom Norden hinter sich hatte und dementsprechend knülle ins Bett fiel. Wer sich anschauen möchte, was Micha beruflich treibt, dem empfehlen wir sein frisch in Frankreich erschienenen Graphic Novel „Lauter leben“ . Denn Micha zeichnet Comics. Wen man nicht alles im Etagenbett über sich schlafen hat, oder?

Am nächsten Morgen war es dann soweit: Wir haben Corinna ins Taxi Richtung Flughafen gesetzt, ihr – trotz Germanwings-Piloten-Suizid-Krise – einen guten Flug gewünscht und standen auf einmal das erste Mal seit 2 1/2 Monaten zu zweit auf der Straße. Unser holpriges Spanisch muss jetzt also ausreichen. Und der Trip komplett eigenständig organisiert werden ohne Tipps von der Expertin. Wir bedanken uns für deine Hilfe in dieser aufregenden ersten Zeit, Cori! Viel Glück bei der Jobsuche in Berlin! Wir drücken die Daumen!

Nun nur noch zu zweit, haben wir uns erst einmal um unsere Weiterfahrt nach Zentralargentinien, genauer Mendoza, gekümmert. Wie immer in Argentinien klappt nichts gleich auf Anhieb. Trotz guter Preisvergleichsseite mit Onlinebuchungsoption hat das Zahlen mit Kreditkarte nicht funktioniert, weshalb wir uns dank Tipp vom Hostelpapa Alberto in einen kleinen, unscheinbaren Kiosk unweit vom Hostel begeben haben, der uns genau die Bustickets mit den Sitzplätzen verkauft hat, die wir wollten. Endlich klappt etwas beim ersten Anlauf! Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, uns mit Argentiniens Bürokratie zu versöhnen.

Buenos Aires – die Copy Cat italienischer und französischer Baustile

Nach geglücktem Busticketkauf hatten wir nun allerhand freie Zeit, die es noch zu füllen gab. Und was fehlte auf unserer Tour noch völlig? Logo, das microcentro; also das Börsen- und Geschäftszentrum! Der Obelisk, die argentinische Geschichte rund um Auf- und Abschwung, Papst Franziskus‘ Kathedrale, der Präsidentenpalast, der Plaza de Mayo, die „Mütter der Verschwundenen“! Im – wir wiederholen es ja nur ungern, aber wie für Argentinien typischen – zweiten Anlauf unseres Wunsches nach einer Free Tour (diesmal bei einem anderen Anbieter, der keine Sommerpause im (Spät-)Sommer macht) sollten wir Glück haben.

Die Tour um 15 Uhr fand pünktlich vorm Nationalkongress statt. Bis auf den Fakt, dass wir versäumt hatten, auf den genauen Ort zu schauen (Achtung: Die Tour vormittags beginnt vorm Teatro Colón, die nachmittags vorm Kongress – Touranbieter Free Walks), lief alles wie am Schnürchen. Gerade noch rechtzeitig am richtigen Ort angekommen, hat uns unser Guide Fernando, der im „echten“ Leben Anwalt für Menschenrechte ist (laut eigener Aussage der einzige Anwaltsjob, der keine Kohle bringt), auch schon losgelegt, uns 3 Stunden seine Stadt aus politischer und architektonischer Sicht näherzubringen. Hier also seine Tour kurz und knapp zusammengefasst:

Buenos Aires: ca. 12 Mio Einwohner, von Pedro de Mendoza gegründet, benannt nach der Heiligen Santa María del Buen Ayre (spanisch für Heilige Maria der Guten Luft). OK, heutzutage eher weniger mit guter Luft gleichzusetzen, wie wir finden, aber damals bezogen sich die „guten Lüfte“ auf die Stadtlage, unmittelbar jenseits der südlichen Grenze des Verbreitungsgebiets der Malaria. Damals glaubte man, die Krankheit werde von der Luft verursacht (mal aria „schlechte Luft“). Klar, oder?
– Der Obelisk: 1936 gebaut, 67m hohes Denkmal, anlässlich des 400-jährigen Stadtgründungsjubiläums errichtet, befindet sich auf der Plaza de la República, ist begehbar, 206 Stufen mit 4 Ausblickfensterchen
Unabhängigkeitskämpfe & europäische Besiedelung: Es muss ja einen Grund haben, dass in Südamerika überwiegend Spanisch gesprochen wird. Leicht haben es die Ureinwohner den Kolonialisten aber nicht gemacht. Wie gesagt, vom Eroberer Mendoza gegründet, der aber von den Indianern erfolgreich vertrieben wurde, weil er sie zwang, Essen für seine Truppen zu besorgen, weil sie das Land „zu spät“ eroberten und die Erntesaison vorbei war. Ein paar Jahrzehnte später traute sich der nächste Spanier an eine erneute Stadtgründung und schaffte es soweit, den Hafen von BA als offenen zu erklären (vorher mussten nämlich sämtliche Waren einen Riesenumweg nach Peru zum Versteuern bevor’s ab damit nach Europa ging). Und wer durfte ackern? Na, sicher: arme, eingeschleppte, afrikanische Sklaven (erklärt den heutigen Bevölkerungsanteil – ein späteres Gesetz besagte aber, dass alle im Land geboreren Kinder frei zur Welt kommen; Sklaven eingeschlossen. Liberales Völkchen.). Natürlich wollten auch die Briten ihren Anteil an der wirtschaftlichen Stärke der Stadt, wurden aber von der Bevölkerung abgeschmettert (um 1805) – NICHT aber von den spanischen Besetzungstruppen. Was das wohl zu bedeuten hatte? Richtig, die Einheimischen hatte keine Lust mehr nach der Pfeife der Spanier zu tanzten und bereiteten ihre Unabhängigkeit vor, die sie 1816 auch erreichten. Nach einem Zoff, ob es nun ein Zentral- oder Föderalismus-Staat werde sollte, übernahm ein Föderalist die Macht und kämpfte – logo, wer einmal Macht spürt, will mehr – um mehr Gebiete in Brasilien und Uruguay. In den entscheidenen Schlacht wurde er geschlagen und das Tor für europäische Einwanderer öffnete sich um 1835. Das erklärt, warum man sich in Argentinien oft wie in Italien fühlt. Neben dem „Mutterland“ gibt’s hier wohl die besten heladerias (Eisdielen) und pizzerias Südamerikas. Und Buenos Aires ist sowieso ein gewaltiger Nachahmer des Neoklassizismus und des Jugendstils. Viel Pariser und Florenzer Fair wie wir finden. 1880 wurde BA von Julio Argentino Roca zur Hauptstadt ernannt – das ist der Typ auf den 100 Pesos-Noten (auf den neueren Banknoten ist Evita abgebildet). Der Hafen tat der Stadt und dem Land wahrhaft gut, weshalb in den folgenden Jahrzehnten breite Avenidas (mehrspurige Alleen) gebaut wurden. Aber Stabilität wäre ja langweilig, so kam es immer wieder zu Putschversuchen seit den glorreichen Perón-Zeiten (Evita hat erfolgreich fürs Frauenwahlrecht gekämpft und viel für die Armen getan; die Reichen fanden’s nicht prall). Peróns nächste Ehefrau Isabel, die Präsidentin des Landes war, wurde 1976 vom Militär gestürzt und leitete eine der schlimmsten Epochen der Landes- und Stadtgeschichte ein.

Während der Diktaktur verschwanden bis 1983 in etwa 20.000-30.000 Menschen spurlos. Niemand konnte sie aufspüren: nicht im Krankenhaus, im Gefängnis, auf einem Polzeirevier, bei Bekannten. Einfach weg für immer. Und wer hat wohl am meisten nach den angeblichen Militär-Opportunisten gesucht? Richtig, die armen, tieftraurigen Mamas. Die haben sich, nachdem klar war, dass nur die Regierung dahinterstecken kann, jede Woche auf der Plaza de Mayo vor dem Präsidentenpalast Casa Rosada getroffen und sind mit einem weißen Tuch auf dem Kopf um den Platz gelaufen (denn Versammlungen und Menschenmassen ab 4 Personen waren verboten, herumlaufen jedoch nicht). Sie gingen als „Madres de Desaparecidos“ in die Geschichte ein und laufen noch heute. Es muss eine grausame Zeit gewesen sein: In Palermo wurde verdeckt im Marine-Ausbildungszentrum eine geheime Folterkammer mit dem größten Landesgefängnis errichtet, wo in etwa 5.000 Menschen fast immer zu Tode gekommen sind. Man muss sich einfach nur vorstellen, wie grausam das Regime gewesen sein musste, die betäubten, nackten Menschen halbtot auf den sogenannten „Todesflügen“ über dem Río de la Plata oder dem Atlantik abzuwerfen, um sie loszuwerden.

Nach dem verlorenen Falkland-Krieg konnten sich die Militärs nicht mehr an der Macht halten und so wurde ab 1983 erstmals wieder demokratisch gewählt. Und jetzt kommt der Knaller: Unter dem neuen Präsidenten muss es laut unserem Guide zur urkomischen Szenen des Reichtums gekommen sein, denn durch die 1:1 Bindung des ARS an den US-Dollar ging es dem Land stellenweise so gut, dass quasi jeder so reich war, um mit dem Privat-Helikopter zur Arbeit zu fliegen und mit seiner neuen Karre herumzuprotzen. Natürlich sollte das Glück nur von kurzer Dauer sein, denn die Restrukturisierung der Staatsschulden und Privatisierungsentwicklungen der neoliberalen Reformen liefen mehr schlecht als recht. Dumm nur, dass die 1:1 Bindung immer noch aufrecht gehalten wurde, obwohl er eigentlich bis zu 20% überbewertet wurde. Massenarbeitslosigkeit in großem Stil und Unzufriedenheit wohin das Auge blickt… Ende der 90er war kein Zuckerschlecken für Argentinien. Eskaliert ist das ganze Drama dann 2001, als der Wirtschaftsminister beschloss ALLE Bankkonten einzufrieren. Man möge sich nur mal ausmalen, dass man als Normalsterblicher nicht mehr an sein Geld kommt und keine Verfügungsgewalt über sein hart verdientes Geld hat (was durch die Deflation ja sowieso schon so wenig wert war). Dementsprechend empört ging die Bevölkerung auf die Straße und plünderte in großem Stil und protestierte so laut es eben ging.

Bis heute vertrauen sie – das deckt sich mit Aussagen unseres argentischen Couchsurfers aus Mar de Plata – keinem Politiker mehr; schon gar nicht in Geldfragen. Nach Todesfällen bei Ausschreitungen trat der Minister zurück und der Nachfolger, der auch nicht lange im Amt bleiben sollte, erklärte Argentiniens Staatsbankrott. Insgesamt fünf Präsidenten hatte das Land allein in 2001, so instabil war die Lage: keine wollte es machen, keiner konnte es lösen. Die Währung wurde immer weiter abgewertet. Armut und Arbeitslosigkeit erreichten 2002 ihr Maximum und entspannten sich erst gegen 2003 nach der Wahl Néstor Kirchners zum Präsidenten wieder. Der war nach einigen Reformen irre beliebt und gewann auch die nächste Wahl wieder haushoch, leichtes Wirtschaftswachstum und einen Senator-Posten für sein Frauchen Cristina inklusive. Seine Frau wurde 2007 Präsidentin und ist es bis dato – böse Zungen behaupten, sie wurde nach dem Tod ihres Mannes 2010 in El Calafate nur aus Sympathie/Beileids-Trallalla wiedergewählt. Sie hat wohl Positives hervorgebracht wie das Kindergeld für Arme und – haltet euch fest – „fútbol para todos“ eingeführt, indem sie einem Staatssender die Rechte an Erstliga-Spielen abgekauft hat, damit wirklich jeder sie ansehen kann. Und sie hat dafür gesorgt, dass die Kriegsverbrechen alle wieder neu aufgerollt werden. Schaut euch das operierte Barbiepüppchen mal an, die auch so einiges an Dreck am Stecken haben soll: Christina Fernandez de Kirchner
In diesem Jahr finden Präsidentschaftswahlen statt – wir sind gespant.

Eine Sache noch zur Währung: Kirchner hat Devisenkontrollen eingeführt, um die 2011 angestiegene Kapitalflucht in den Dollar und andere Währungen zu unterbinden. Aber wie immer gibt es Schleichwege: Uns wurde empfohlen noch in Chile genügend US-Dollar abzuheben, um es gewinnbringend in Argentien zu tauschen. Offizieller Umtauschwert ist 1 USD : 8 ARS / auf der Straße und in cambios erhält man teilweise aber 1:13, was bei großen Summen einen echten Unterschied macht. Unsere getauschten US-Dollar sind restlos weg und wir müssen jetzt zu einem schlechten Kurs abheben. Bemerkenswert, dass die Argentinier alle dollares zu Hause im Safe horten, damit sie bei einem weiteren Wertverfall des Pesos eine stabile Währung in petto haben. Deswegen haben auch viele Argentinier Bankkonten im teuren Uruguay, wo man problemlos Dollar bekommt und auch bei Auslandsgeschäften keine Miese macht. Die argentinische Regierung tut alles gegen die Währungsflucht und hat in letzter Zeit sogar ein Gesetz herausgebracht, das in etwa besagt „Investiert euch gehorteten US-Dollar in argentinische Bauprojekte und wir fragen auch nicht, woher das Geld kommt“. Alles, um die Wirtschaft anzukurbeln. Soll wohl die ersten Früchte tragen…

Nützliches:
Hostel-Tipp in San Telmo: „Portal del Sur“, 170 ARS im 4er-Dorm mit Bad, inkl. Frühstück, vielen Extra-Angeboten, buchen Tickets und Ausflüge
– Hostel-Tipp in Recoleta: „Reina Madre“, 160 ARS im 4-er Dorm mit geteiltem Bad (die aber spitze sind und sehr sauber!), inkl. Frühstück, super Wi-Fi, unglaublich großer und begrünter Dachterrasse
– Wermutstropfen: Björn wollte unbedingt zu einem argentinischen Fußballmatch, aber – wie einfach alles in Argentinien – ist es auch da wieder super umständlich an Tickets heranzukommen. Online geht’s nur für Einheimische mit Steuernummer; sowieso haben Mitglieder absoluten Vorrang. Und da „Boca“ und „River Plate“ so viele Anhänger haben, sind die Tickets quasi immer weg. Und falls nicht, dann mega teuer. Nach tagelangem Bangen und Hoffen um einen Mitstreiter und Resttickets hat er es dann aufgegeben.

Kurioses:
– In Argentinien zahlt man fürs Gepäck verladen immer einen Obulus an denjenigen, der das Gepäck verstaut. was in Chile eher eine Kränkung für Busfahrer und Crew wäre, wird hier vehement eingefordert. Wer nichts gibt, muss damit rechnen, dass sein Gepäck (wenn überhaupt) dann sehr ruppig in den Buskofferraum geschmissen wird. IMMER kleine 2 oder 5 Pesosscheine parat haben!
– Die Schuluniformen der Kleinen ähneln einer Arztverkleidung. Weiße, viel zu große, fast bodenlange Kittel für die Lütten. Warum auch immer die Weiß sein müssen, denn bei Grundschülern werden die doch in Null-Komma-Nix schmutzig?