Weil’s so schön war und – zugegeben – das Örtchen so abwechslungsreich ist, gibt’s hier gleich noch einen Artikel Mindo und seinen coolen Aktivitäten. Denn neben Schokolade und Schmetterlingen kann man in Mindo noch „Tubing“ buchen (eine Art Rafting, nur mit großen, aneinandergeknoteten Schwimmgummiringen statt Schlauchboot), mit der Seilbahn fahren, Wasserfälle bestaunen uuuund Ziplinen und sich mit Tarzan Swing in die Tiefe stürzen. Die letzten beiden Sachen haben wir beide mitgenommen und ziemlich viel Spaß gehabt!

Noch kurz ein paar Fun Facts zu Mindo bevor’s zur Action geht: Mindo liegt ca. 2 1/2 Stunden nordwestlich von Quito in der ecuadorianischen Provinz Pichinchabe. Auf entspannten 1.250m Höhe lässt es sich hier ganzjährlich bei super angenehmem Klima entspannen. Haben u.a. ausgewanderte Schweizer, Franzosen und Deutsche getroffen, die nie wieder wegwollen. Der Charme liegt auf der Hand: Der Nebelwald ringsherum, die surrenden Kolibris, das Hängematten-Feeling und vor allem die Vogel- und Schmetterlingsvielfalt, die hier ganz normal ist (am ersten Tag haben gleich einen gelben Tukan gesehen und massig bunte Kolibris), machen Mindo unwiderstehlich. Einzig allein das Wetter ist die große Unbekannte – alle warteten nur darauf, dass der Regen des einen Tages der letzte sein würde… Ab dann nur Sonnenschein! Wir hatten (endlich mal) Glück und kosteten jeden einzelnen Sonnenstrahl aus.

MIT DER ZIPLINE DURCH DEN NEBELWALD

Am Stahlseil hunderte Meter hoch über dem Nebelwald vorbeizischen, den warmen Wind um die Nase spüren und feierlich jubelnd die Landschaft in sich aufsaugen. All das und viel, viel Gekicher verspricht die 1 bis 1 1/2h lange Tour mit der Zipline. Gebucht war die Tour schnell und easy im Ort, Taxi-Bring- und -Abholdienst inklusive. Die Instruktionen waren schnell erklärt, das Equipment gut gecheckt und schon ging es auf 10 Lines mit zwei Guides, die unsere Gruppe immer gesichert und abgebremst haben, los. Die erste Abfahrt war noch ganz kribbelig aufregend und mit 400m auf gleich die längste. Alles danach war der Spaß pur!

Björn hatte mal wieder maximalstes Damenglück: Außer ihm gab’s keinen weiteren Mann in der Runde. Ansonsten nur wir, ein paar Amerikanerinnen, Britinnen, eine Polin, eine Litauerin und eine Kanadierin. Die lustige Truppe hatte die zwei Guides und Björnchen a.k.a. „joven“ (freundlich in Ecuador als „Jungchen“ bezeichnet, als er vergaß seinen Kaffee zu zahlen… hehe) gut im Griff. Auch nice: Zwischendurch gab’s bei der Miniwanderung von einer Zipline zur nächsten zweimal Trinkwasserspender. Wirklich mal mitgedacht. Denn die Rucksäcke lässt man ja bei der Ausgangsstation am Häuschen. Übrigens auch super safe: Man muss vorher ausfüllen, was alles im Rucksack ist und es vorzeigen. Sogar das Geld wird gezählt. Gegen Unterschrift und Nachkontrolle gibt’s am Ende dann alle Sachen wieder zurück. Ziemlich safe.

Ach, eigentlich kann man die Tour schlecht beschreiben. Mann muss es gesehen haben! Deswegen haben Björn und Lena fleißig Videos gemacht… das Best Of gibt’s nun hier:

PS: Die coolen Figuren abseits des normalen Abseilens waren „Superman“ (bzw. Wonderwoman) und „Butterfly“ (kopfüber und Beine baumelnd)… Beide Stellungen sind optisch ziemlich „nah“ am Körper des Guides und gäben 1A-Sexpositionen ab, weshalb Björn auf seine Posen dankbar verzichtete. Schade – das Video hätten wir euch nur zu gerne präsentiert; eng umschlungen am anderen „joven“. 🙂

In der „Tarzan Swing“ in den Abgrund

Ja, und weil wir noch nicht genug hatten vom Adrenalinschub, ging’s für uns (Lena und Maike) noch weiter zur Tarzan Swing. Die haben wir beim letzten Abseilen „zufällig“ unter uns entdeckt, als sich ein paar Todesmutige hinunterstürzten. Manchmal einfach nicht groß darüber nachdenken und machen, war die Devise. Hoch aufs Türmchen, festgezurrt, das Gate geöffnet, Hände ans Seil und schon stürzt man hinunter! Kein Vergleich natürlich zum sagenhaften freien Fall in der Canyon Swing in Queenstown, Neuseeland; aber für kleine Höhenschisser (Lena) und „nahrungsbasierte“ Reisende (Maike a.k.a. Raupe Nimmersatt), die soviel Herzstillstand nicht gewöhnt sind, reichen auch 30m Tiefe.

Einmal den Schreck überwunden, ist es nur noch sagenhaft! Unten ausgependelt, holt einen ein Typ auf einer Leiter (ja, ohne Quatsch) wieder runter und man schlendert den Weg wieder hoch. Auch das Spektakel haben wir filmisch festgehalten. Viel Spaß!

Nützliches:
– Übernachtung im 5er Dorm im „Casa de Cecilia“, etwas wacklige Etagenbetten, aber super Matratzen; ordentliches Wifi, Direktverkauf von Touren (z.B. abendliches Froschkonzert, Vogelbeobachtung, Schmetterlingsfarm, Tubing, Canyoning, etc.); Hängematten, saubere Bäder mit der BESTEN heißen Dusche seit langem, für 9 USD/p.P., Frühstück direkt am Fluss; á la carte ab 2,75 USD
Café Oasis nahe der Plaza; in deutscher Hand (eine Dame aus Dessau; die Welt ist ein Dorf!), anständige Portionen für noch viel anständigere Preise! – bei Björn gab’s Nürnberger Würstchen Lookalikes mit Kartoffelsalat; bei Maike eine große Spinat-Tortilla mit Käse; für beide noch frischgepresste Säfte und einen herzhaften Crepe mit Käse, Salat und Chutney… alles lecker! Dann noch einen saftigen Brownie! Spitzenpreise! Viel günstiger als alles andere in der Stadt! Super Buchaustausch – endlich neuer Lesestoff!
– Schmetterlingsfarm (je 6 USD) und Zipline (je 20 USD) haben wir an der Hauptstraße bei einem super netten Neupapa gebucht; bei Mindo Canopy Adventure; Taxifahrt zu beiden Orten (ca. 3-4km entfernt) kann man gleich hinzubuchen für je 1 USD
– leckere, wenn auch relativ teure Burger gibt’s im „Fuera de Babilonia“ ganz in der Nähe vom Hostel
– ziemlich tollen Schmuck und eine nette frz. Besitzerin gibt’s im „Chispita“ zwei Shops vom Café Oasis entfernt
– den mit Abstand LECKERSTEN Brownie eures Lebens findet ihr – NATÜRLICH, wo sonst – im Restaurant der Schokofarm „El Quetzal“; das Ginger Ale ist auch ziemlich spannend und macht seinem Namen alle Ehre; es ist Ingwer pur!